Warum wir nicht länger duldsam sein dürfen.
Warum wir handeln müssen
für Menschenrechte, für Frieden, für Gerechtigkeit
Rede von Jürgen Grässlin
am 8. Dezember 2019
im Foyer/Großes Haus im Stadttheater Ingolstadt
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Johann Pfeiffer, sehr geehrte Mitwirkende am Stadttheater Ingolstadt,
sehr geehrte Mitglieder der Unterstützerorganisationen dieses Tages,
liebe Menschenrechtsaktivist*innen von Amnesty International,
liebe Friedensfreund*innen,
liebe Kolleg*innen,
herzlichen Dank für die Einladung, an diesem für uns bedeutenden Tag hier an diesem wunderbaren Ort zu dem wirklich wichtigen Thema sprechen zu dürfen:
„Aufstehen für Menschenrechte!
Aufstehen für einen Stopp von Rüstungsexporten!
In Ingolstadt, in Deutschland, in Europa, weltweit
Warum wir nicht länger duldsam sein dürfen.
Warum wir handeln müssen
für Menschenrechte, für Frieden, für Gerechtigkeit“
Wir haben uns heute im Stadttheater Ingolstadt versammelt, um im direkten Vorfeld des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember 2019 zu analysieren, zu kritisieren, zu diskutieren – und um nach erfolgversprechenden Handlungsansätzen zu suchen.
Historisch betrachtet ist der 10. Dezember ein wichtiger Tag in der Menschheitsgeschichte. Im Jahr 1948 wurde eben an diesem Tag seitens der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Palais de Chaillot in Paris die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verkündet.
Genau 71 Jahre danach werden um den 10. Dezember 2019 in aller Welt abertausende Reden für Menschenrechte, für Frieden und für Gerechtigkeit gehalten. Wohlfeile Worte, mahnende Worte, flehende Worte. Ich allerdings spreche erst einmal wütende Worte. Denn für diese meine Wut gibt es Gründe genug:
10. Dezember 2019. Ein Tag, an dem – wie jeden Tag – wieder Menschen in mehr als 140 Ländern gefoltert werden, also in Dreiviertel aller Länder. „In einigen Ländern handelt es sich um Einzelfälle, in vielen wird systematisch oder routinemäßig gefoltert“, analysiert Amnesty International (AI). „Folter findet im Verborgenen statt. Da die meisten Staaten meist mehr Energie darauf verwenden Folter zu vertuschen als sie zu bekämpfen, gibt es keine genauen Zahlen über die Verbreitung von Folter“ so AI.[#1]